Projektzeitraum: Juli 2017 - Oktober 2017
Beteiligte Berater: 2
Aufgabenstellung
Die Zielsetzung des Projektes war der Aufbau von Planzeiten und die Integration in die Kalkulationsgrundlagen.
Vorgehensweise
Das Projekt wurde in drei Schritten durchgeführt:
1. Schritt:
Durchführung einer Multimomentstudie
Die Zielsetzung der Studie war, die Verteilung der unterschiedlichen Tätigkeiten in den Bereichen zu ermitteln und die Trennung zwischen wertschöpfenden und nicht wertschöpfenden Tätigkeiten zu erkennen. Eine weitere Zielsetzung war die Erfassung der sachlichen Verteilzeiten zur Integration in die Kalkulation.
Einige typische Auswertungen der Multimomentstudie erbrachten folgende beispielhafte Ergebnisse:
Ermittlung der sachlichen Verteilzeiten
Aus der durchgeführten Multimomentstudie wurden die Verteilzeiten für die Bereiche Abfüllung, Herstellung und Kommissionierung ermittelt, um anschließend als Kalkulationsgrundlage verwendet zu werden. Dabei wurde in konstante und variable Verteilzeit differenziert.
- Die sachlich konstante Verteilzeit (Vsk) ist die Summe aller Zeiten für die Ausführung auftragsunabhängiger, schicht- oder wochenkonstanter Ablaufabschnitte mit den Ablaufarten „zusätzliche Tätigkeit“ und „störungsbedingte Unterbrechung“.
- Die sachlich variable Verteilzeit (Vsv) ist die Summe aller Zeiten für die Ausführung auftragsabhängiger Ablaufabschnitte mit den Ablaufarten „zusätzliche Tätigkeit“ und „störungsbedingte Unterbrechung“.
Ein beispielhaftes Ergebnis:
Ermittlung der persönlichen Verteilzeiten
Die persönliche Verteilzeit setzt sich aus der Summe aller Zeiten für persönlich verursachte Unterbrechungen zusammen. Diese Unterbrechungen bestehen aus Toilettengängen, kurzen Privatgesprächen, Flüssigkeit zuführen und ähnlichen Tätigkeiten. Die persönliche Verteilzeit wird zwischen den Vertragsparteien verhandelt. Der Durchschnitt in Deutschland liegt zwischen 4 % und 5 %.
2. Schritt: Durchführung von Zeitstudien
Die Zielsetzung ist der Aufbau von Planzeiten. Diese sollen für die unterschiedlichen Prozesse erfasst und in Form von Planzeiten zur Kalkulation aufgebaut werden.
3. Schritt: Durchführung von Ablaufstudien
Mit Ablaufstudien lassen sich brachliegende Rationalisierungspotenziale ermitteln. Ihre systematische Erschließung verbessert die Kostenstruktur und Produktkalkulation.
Beispiel einer Ablaufstudie:
Ergebnisse
Die Analyse mittels der vorgenannten Methoden ergab im Untersuchungsbereich folgende Zeitanteile:
Folgende Ergebnisse sind in der Herstellung festgestellt worden:
- In der Produktion ist das Platzangebot zu gering. Hierdurch können Verbesserungspotenziale nur bedingt erschlossen werden. Um diesen Zustand zu entzerren, wäre es sinnvoll, die Konfektionierung teilweise auszulagern.
- Für diese Auslagerung könnten folgende alternative Lösungsansätze verfolgt werden:
– interne Verlagerung in andere Räumlichkeiten
– externe Verlagerung (z. B. eine Behindertenwerkstatt)
Das erweiterte Platzangebot kann im Nachgang zur Prozessoptimierung genutzt werden. Hierzu empfehlen die Berater folgende Maßnahmen:
- Codierung an die Füllanlagen anbinden
- Manuelle Tätigkeiten durch Aufsteller, Rüttler und Ähnliches ersetzen
- Transportwege und Stellflächen freihalten, um das Handling zu vereinfachen